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Land NRW baut die Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster

Erster Bauabschnitt der Großforschungsanlage abgeschlossen

Nach nur knapp neun Monaten Bauzeit wurde im Februar 2023 im Hansa-BusinessPark in Münster der erste Bauabschnitt der Fraunhofer-Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) fertiggestellt.

Moderne Forschungsfertigung auf 55.000 m² Grundstücksfläche

Während der Bund das Forschungsprojekt mit bis zu 500 Millionen Euro fördert, investiert das Land Nordrhein-Westfalen als Bauherr bis zu 180 Millionen Euro. Auf einer Fläche von mehr als 55.000 Quadratmetern entsteht eine zukunftsweisende, strikt anwendungsorientierte Forschungsfertigung für die großskalige Batteriezellproduktion. Am FFB-Standort sollen ökonomische und ökologisch nachhaltige Fertigungsverfahren für aktuelle sowie künftige Zelltechnologien erforscht und weiterentwickelt werden. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Batteriezellproduktion können Industrieunternehmen alle oder ausgewählte Prozessschritte erproben und für ihre Zwecke optimieren – und das unter wissenschaftlicher Begleitung an Produktionslinien bis in den Gigawatt-Maßstab.

Neben der Fraunhofer-Einrichtung FFB, die den Standort betreiben wird, sind als Partner das MEET Batterieforschungszentrum der WWU Münster, der Lehrstuhl PEM der RWTH Aachen und das Helmholtz-Institut Münster, eine Außenstelle des Forschungszentrums Jülich, beteiligt. Auch darüber hinaus steht die FFB allen Interessierten aus Wissenschaft und Wirtschaft für die Zusammenarbeit offen.

3.000 Quadratmeter Fläche stehen Ende 2022 bereits zur Verfügung

Bereits Ende 2022 stehen dem Fraunhofer-Institut im ersten Bauabschnitt mehr als 3.000 Quadratmeter Fläche für den Aufbau von Forschungsanlagen zur Verfügung. Damit wird der Forschungs-Betrieb schrittweise am endgültigen Standort konzentriert und ausgebaut. Die Landesentwicklungsgesellschaft NRW.URBAN sowie der Totalunternehmer Depenbrock Systembau GmbH & Co. KG treiben dabei die weiteren Planungen sowie den Bau voran. Schon während der Planungsphase werden erste wichtige Erkenntnisse für die Zellproduktion gewonnen.

Es folgt die nächste Ausbaustufe: Aktuell laufen bereits die Planungen für den zweiten Bauabschnitt, die FFB Fab. Damit wird die verfügbare Anlagenkapazität für die Produktionsforschung bis in den großindustriellen Maßstab ausgebaut.

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Mit der PreFab entsteht auf dem 17.000 m² großen Grundstück eine Musterlinie, die den gesamten Produktionsprozess abbildet und wichtige Grundlagen für das Upscaling liefert.

Visualisierungen: © Artur Krause | ARTVISU

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Die Forschungsanlage entsteht auf zwei Grundstücken zwischen Dortmund-Ems-Kanal und Autobahn A1 im Hansa-BusinessPark.

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Die Produktion im Industriemaßstab wird dann später in der sog. FFB Fab in unmittelbarer Nachbarschaft zur PreFab im zweiten Bauabschnitt auf einer Fläche von 39. 000 m² errichtet.

Baustellentagebuch

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Gesamtfläche der Grundstücke: Die Forschungsfabrik entsteht auf zwei Grundstücken von etwa 17.000 und 38.000 m² im Hansa-BusinessPark in Münster.

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 Mio. Euro

steuert das Land Nordrhein-Westfalen für Grundstück und Gebäude bei.

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Forschungsfläche sollen der Fraunhofer-Einrichtung FFB bereits Anfang 2023 zur Verfügung stehen.

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wird die im zweiten Bauabschnitt entstehende FFB Fab umfassen.

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Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden hier zukünftig neue Produktionsverfahren für Batteriezellen erforschen.

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 Mio. Euro

stellt der Bund bis 2026 für das Forschungsvorhaben zur Verfügung.

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Bereits ab 2023 erfolgt die Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts.

FFB-Planung und Aufbau bereits Teil der Forschungsarbeit

Aktuell beschäftigen sich bereits rund 77 Expertinnen und Experten in Interimslösungen im Stadtgebiet Münster mit der Zukunft der Batteriezelle und ihrer Produktion – u.a. geht es dabei um die Beschichtung von Anoden. Nach Fertigstellung des Gesamtprojekts werden etwa 150 bis 200 Batteriefachleute ihren Arbeitsplatz in Münster haben.

Ziel der FFB der Aufbau einer eigenen ökologisch vertretbaren und ökonomisch erfolgreichen Batteriezellproduktion in Deutschland – in enger Kooperation mit der Industrie. Derzeit stammen rund 70 Prozent der in Deutschland eingesetzten Zellen aus Fernost. Mit der FFB soll deshalb auch ein Stück technologische Souveränität auf diesem Gebiet zurückgewonnen werden. Zielbranchen der FFB sind die Automobilindustrie, die Energiewirtschaft, Robotik, Maschinen- und Anlagenbau, Chemie, Logistik, Luftfahrt, Schifffahrt, Rohstoffrückgewinnung und vieles mehr.

Mit der FFB entsteht in Zusammenarbeit mit den Forschungspartnern aus Münster, Aachen Jülich in Nordrhein-Westfalen auf einem Gesamtareal von 55.000 m² eine weltweit einmalige Batterieforschungseinrichtung. Dort sollen Ergebnisse der Spitzenforschung in Deutschland und Europa auf diesem Gebiet in Produkte und Produktionen transferiert werden. Schon jetzt interessieren sich Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen weltweit für den Batterie-Hotspot Münster.

 © Studio Wiegel

Wir brauchen die Forschungsfabrik Batteriezelle (FFB) heute dringender als je zuvor. Sie ist ein neues Instrument in der deutschen Innovationslandschaft. Sie ist weltweit einzigartig und wird eine zentrale Rolle im Batterie-Ökosystem in Deutschland einnehmen. Wir setzen mit der FFB neue Maßstäbe: Sie ermöglicht den Transfer von neuen Batterietechnologien aus dem Labormaßstab in die industrielle Anwendung. Die FFB wird entscheidend dazu beitragen, dass in Deutschland innovative und nachhaltige Batteriewertschöpfungsketten entstehen. Batterien sind ein Schlüssel für unsere technologische Souveränität und die Mobilität der Zukunft; als stationäre Speicher leisten sie zudem einen Beitrag für unsere Energieversorgungssicherheit und helfen, unabhängiger von Energieimporten zu werden.

Judith Pirscher, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung

Um die ambitionierten Ziele der Klimaschutzpolitik zu erreichen, ist es essenziell, neuste Forschungsergebnisse schnell in die Anwendung zu überführen. Dabei kommt gerade der Produktion und Entwicklung von Stromspeichertechnologien eine entscheidende Bedeutung zu. Hier wird die Fraunhofer Forschungsfertigung Batteriezelle als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Industrie die zentrale Forschungs- und Fertigungsinfrastruktur zur Befähigung der Industrie für eine ökonomische und ökologische Produktion von Batteriezellen sein.

Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft

An der Universität Münster forschen internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits seit vielen Jahren daran, nachhaltige und hochperformante Batteriezellen für den Einsatz in Elektromobilität und stationären Energiespeicher-Systemen zu entwickeln. Mehr denn je wird aktuell deutlich, wie dringend wir diese für eine Energie- und Verkehrswende benötigen. Mit der FFB, wo exzellente Batterieforschung und Serienproduktion am Wissenschaftsstandort Münster zukünftig Hand in Hand gehen, kommen wir diesem Ziel nun einen Schritt näher.

Prof. Dr. Johannes Wessels, Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

Es ist toll, dass wir schon in naher Zukunft hier in Münster eine Infrastruktur zur Forschung an der Batteriezellproduktion zur Verfügung haben. Ich möchte auch unseren Mitarbeitenden sehr für ihr Engagement danken. Alle freuen sich sehr auf die Forschungsarbeiten in der „FFB PreFab“ und blicken den bevorstehenden Projekten gespannt entgegen.

Prof. Jens Tübke, geschäftsführender Leiter der Fraunhofer FFB

Fortschrittliche Batteriespeichertechnologien sind ein wichtiger Innovationsmotor und zentraler Baustein für die Energiewende. Die Forschungsfertigung Batteriezelle wird einen bedeutenden Beitrag dazu leisten, die exzellente Expertise der Standortpartner unter einem Dach zu bündeln, damit diese den Weg schneller in die Anwendung finden. Dabei wird sie wichtige Orientierungshilfen bei der Entwicklung zukunftsweisender Batterietypen bieten – etwa von Batterien mit Festkörper- und Polymerelektrolyt, wie sie am Forschungszentrum Jülich intensiv erforscht werden.

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich

Münster wird zum Hotspot der Batteriezellforschung in Deutschland. Energiewende und Klimaschutz gepaart mit Forschung und Wissenschaft – das Leuchtturmprojekt FFB passt perfekt zum Wissens- und Wirtschaftsstandort Münster und Nordrhein-Westfalen. Sie forschen hier für das Übermorgen.

Gleichzeitig wird sich Münsters Allianz für Wissenschaft, in der führende Köpfe der Stadt, Wissenschaft und Wirtschaft eng verzahnt agieren, langfristig für dieses Kompetenzfeld engagieren – zu 100 Prozent, in allen Belangen.

Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster

Die Fraunhofer FFB ist ein nationales Einhorn, mit dem wir regionalen Unternehmen, internationalen Technologieführern und Startup-Unternehmen ein attraktives Umfeld in der Stadt Münster und der Region bieten können. Zukünftige, hocheffektive Speichertechnologien sichern Wettbewerbsfähigkeit, Fortschritt und Unabhängigkeit. Wir freuen uns, den Start der FFB in Münster möglich gemacht zu haben. Die weitere Entwicklung verfolgen wir mit Spannung.

Enno Fuchs, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Münster GmbH

Im Verbund mit der Fraunhofer FFB haben viele mittelständische Technologieunternehmen und Startups die Chance, neue Technologien schnell und im industriellen Maßstab zu erproben. Ergänzend zur Zellfertigung sind die Bereiche der Energietechnik (Einsatz von Wasserstoff), der Digitalisierung (VR/Digital Twin) und der Kreislaufwirtschaft (Sensorik) wesentlich. Die Entwicklung von Verbundprojekten und Kollaborationen mit der FFB in Münster werden von der Technologieförderung Münster initiiert und begleitet. Im Technologiehof Münster mit seinen Laboren und Büros können schon jetzt die ersten Schritte dazu unternommen werden.

Matthias Günnewig, Geschäftsleiter der Technologieförderung Münster GmbH

Die Forschungsfertigung Batteriezelle FFB ist eine herausragende Chance für die Region, eine führende Rolle in einer zentralen Zukunftstechnologie zu übernehmen. Wichtig ist dafür die weitere enge Vernetzung des FFB mit den vielen innovativen Unternehmen der Region – beispielsweise aus dem Anlagen- und Maschinenbau. Mit dem Know-how aus dieser Zusammenarbeit, für die die IHK auch über ihr internationales Netzwerk wirbt, kann sich eine neue wirtschaftliche Stärke der Region entwickeln.

Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen

„Wir freuen uns, mit der Errichtung der Forschungs- und Fertigungsinfrastruktur einen konkreten Beitrag zur Erforschung von Speichertechnologie und somit zum Gelingen der deutschen Energiewende leisten zu können. Unser Ansatz des maßgefertigten Schlüsselfertigbaus eignet sich ideal, um hochkomplexe Bauvorhaben wie jenes in Münster effizient zu realisieren. Während der gesamten Planung haben wir uns mit Bauherrn und Nutzer partnerschaftlich eng abgestimmt. So konnten wir auch auf die sehr spezifischen Anforderungen der FFB an die Nutzung des Objekts eingehen.“

Jörn Henrik Depenbrock, Gesellschafter der Depenbrock Bau GmbH & Co. KG (Totalunternehmer)

Als Betreiberin der Forschungsfertigung ist die Fraunhofer-Einrichtung eng in die Planungs- und Bauprozesse eingebunden.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt für die FFB bis zum Jahr 2026 bis zu 500 Millionen Euro zur Verfügung.

NRW.URBAN Logo - Gemeinsam lebendige Räume schaffen

Als Bauherr verantwortet NRW.URBAN im Treuhandauftrag des Landes Nordrhein-Westfalen die Errichtung der Forschungsfertigung Batteriezelle.

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presse@nrw-urban.de

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